Where the streets have funny names 2

Ja, ich war wieder unterwegs mit meinem Radl oder mit meiner Familie in den Strassen und Gassen Roms und habe wieder lustige Strassenschilder gesammelt.

Wir mussten die Kuhhirten bzw. Cowboy Strasse dringend fotografieren, weil wir einen sizilianischen Freund haben, der so heisst.


 Und dann haben wir, an einem ganz anderen Eck der Altstadt die entsprechende Cowgirl Strasse gefunden:

 


über die Architekten Strasse habe ich leider keine sachdienlichen Hinweise gefunden. Interessant ist aber, dass sie direkt von der via dell'Umilità (Demut) und der via delle Vergini (Jungfrauen) abgeht...


Die Strasse der Demut bekam ihren Namen 1611 im Rahmen einer von Papst Paul den V durchführten Neuordnung der Strassen. Der Name kommt von der Kirche  S. Maria dell’Umiltà, an die ein Frauenkloster angeschlossen ist. Das Kloster wurde in den Jahren 1601 bis 1613 aus Initiative von  Francesca Baglioni, Tochter von Caterina de Medici, gebaut, die daraus einen Ort strenger Zurückgezogenenheit für verarmte Adelsdamen machen wollte.
Auch die via delle Virgini  hat ihren Namen einfach von der Kirche in der Strasse S. Maria delle Virgini...ja, meine Lieben, irgendwo müssen, ja die 400 Kirchen im centro storico herkommen! Wenn man sich mal alle Kirchen in der römischen Innenstadt wegdenken würde, wäre Rom wohl nur eine Kleinstadt...





Die via delle Paste liegt unweit des Pantheon und ist umzingelt von Touristenrestaurants.
Paste sind diese mit Vanillecreme gefüllten Gebäckteilchen. Oder soll es der Plural von Pasta, also Nudeln sein? Chissa!! Der Touristenkellner, den ich um Rat fragte, meinet nur, dass das alles so alte Strassen wären, dass sich niemand mehr erinnern würde, wo der Name herkäme. Naja.



Die via del Vantaggio (Vorteil) finde ich sehr vorteilhaft, weil sich in dieser Strasse, die vom Corso abgeht und ganz in der Nähe der Piazza del Popolo ist, meine derzeit liebste Hoteldachterrasse befindet.

Atemberaubend der Blick, oder?



Die via della Lupa. Keine Ahnung. Ich habe gehört, dass manche Strasse auch einfach nach Restaurants benannt wurden und es gibt in der Strasse eben ein Ristorante della Lupa. Die Fans von AS Roma haben auch die Wölfin im Wappen und haben damit gleich noch das Strassenschild verziehrt.


 Die Gefängnisstrasse und die Affenstrasse liegen genau gegenüber und gehen jeweils von der Via Giulia ab. Als ich sie entdeckte, fragt ich mich gleich, ob es wohl einen Zusammenhang zwischen Gefängnis und Affen gibt und ...Bingo!!

Es gab dort also wirklich ein Gefängnis. Die Gefangenen sind immer an den Gitterfenstern hochkletterten, um sich mit ihren Freunden und Familienanhehörigen zu unterhalten, die ihnen von der Gasse aus zuriefen. Und dabei sahen die Gefangen wohl aus wie Affen im Käfig. Ich liebe diese Story!!





Und zum Schluss noch eine ganz kuriose Strasse.  In via delle Zoccolette befand sich ein Heim für verwaiste Mädchen: das Conservatorio dei Ss. Clemente e Crescentino. Die kleinen Mädchen wurden Zoccolette genannt. "Zoccola" heisst im römischen Dialekt "Nutte". "Zoccolo" dagegen ist der Holzschuh...OK, von der linguistisch konstruktivistischen Beziehung zwischen Schuh und weiblichem Geschlechtsorgan haben wir schon mal gehört. Anyway...

Man weiss nicht genau, ob so die Strasse nun so heisst, weil die armen Waisenmädels in Holzpantinen über die Pflastersteine klapperten oder ob die Römer einfach annahmen, dass ein verwaistes armes Mädchen eh früher oder später die Karriere einer Prostituierten einschlagen wird, sobald sie den schützenden Hafen des Waisenheims verlassen würde.
Wollen wir mal hoffen, dass manche aber auch einen Ehemann gefunden haben. Immerhin haben sie im conservatorio Nähen, Kochen, Weben und Stricken gelernt...
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