Where the streets have funny names

Auf meinen Streifzügen durch Rom finde ich immer wieder diese sehr schönen, interessanten, überraschenden und mysteriösen Strassennamen. Ich hatte gehofft, dass es eine Website gibt, wo man mir die Herkunft und Bedeutung all dieser Namen erklären würde: Bisher leider mit wenig Erfolg. Also, gibt es hier erstmal eine Fotoserie mit meinen persönlichen Funden.

Die Piazza delle Cinque Lune verdankt ihren Namen dem Wappen der Familie Piccolomini, das eben aus fünf Halbmonden bestand und früher Bestandteil an der Fassade einer der Häuser auf der Piazza war.

 

Warum nur 5 Monde? Klingt irgendwie mystisch oder planetarisch...

Zur Strasse des teueren Lebens ist in Rom eigentlich nichts hinzuzufügen. Eigentlich müsste aber die Via Condotti, wo Gucci und Co. ihre Luxusgüter für viel Geld verkaufen, so heissen. In Wirklichkeit kommt der Name aber von einem Jesuitenpriester Pietro Caravita, der hier 1711 eine Kirchengemeinde gründete. Danke für die Info an meinen Blogger-Kollegen Ben, der nicht nur über die Strassen Roms schreibt, sondern auch noch sehr schöne Bilder davon postet. http://stradarioromano.blogspot.com/

Propaganda war immer wichtig für die katholische Kirche...um die Ecke gibt es auch noch das Collegium Urbanum de Propaganda Fide - also quasi das Missionsministerium der katholischen Kirche. Propaganda meint also nur die Verbreitung des Glaubens und nicht die manipulative Kommunikationsform.

Ob man früher in der Via della Purificazion Reinigungrituale durchgeführt hat oder ob es dort viele Reinigungen gab, konnte ich nicht herausbekommen. Trotzdem ein schöner Strassenname.

Als Beraterin hat mich die Via del Buon Consiglio sofort angesprochen. Ich solle dort ein Büro eröffnen. Gemeinhin ist im katholischen Rom die heilige Maria für die guten Ratschläge zuständig. Es gibt auch eine Kirche St. Maria del Buon Consiglio. Schade, dass Italiens Politiker zu wenig in diese Kirche gehen. Maria, hilf!! Schnell!!

Ja, ich weiss, das ist gar kein echtes Strassenschild. Eigentlich befinden wir uns auf der Piazza St. Maria dei Monti. Aber zum Todestag von Mario Monicelli, einem berühmten Regisseur, haben treue Anhänger dieses Schild installiert. Inzwischen ist das Schild wieder verschwunden. Mario Monicellis hatte mal gesagt "Muoiono solo gli Stronzi" (Nur die Arschlöcher sterben). Mario war sicher kein Stronzo. 1934 hat ein mit dem Kinogeschäft angefangen und hat noch mit 90 Filme gedreht. Doch dann bekam er Prostatakrebs und hat sich aus dem 5. Stock des Krankenhauses San Giovanni gestürzt. Was für ein Leben! Was für ein Tod!

Die Gasse der göttlichen Liebe bezieht sich wieder mal auf eine Kirche. Trotzdem schade, dass es für die göttliche Liebe nur eine Gasse und keinen Boulevard gibt.

In Rom gibt es Kirchen für verschiedene Länder. Eine für Argentinier, eine für Holländer und Deutsche, eine für Engländer, eine für Schweden...und eben eine für Polen: Die Chiesa S. Stanislao dei Polachi und so heisst dann auch gleich noch die Strasse. Gleich neben der Kirche fahren Reisebusse nach Polen. und an der Hauswand bei der polnischen  Bushaltestelle habe ich so eine Art schwarzes Brett für den Austausch zwischen römischen Polen gefunden. Da ich kein Polnisch kann vermute ich, dass da so Sachen stehen wie: Wer kann meiner Oma in Warschau ein Päckchen mitbringen? Ich brauche dringend polnische Würste.Wer bringt mir ein paar Flaschen Wodka aus der Heimat mit? ect.

Mein Streifzüge durch die ewige Stadt gehen weiter. Ich halte immer nach schönen Strassennamen Ausschau und verspreche eine Fortsetzung.