Ja, ich bin polychrom


Wenn man in der Schweiz in einer Schlage steht und man nur eine kleine Frage hat, die die Verkäuferin bestimmt sofort zwischendurch beantworten könnte, darf man auf keinen Fall versuchen eben das zu tun. Nein, man muss immer warten bis man dran ist. Wagt man es doch einmal eine Zwischenfrage zu stellen, während irgendein Verkäufer gerade einen anderen Kunden bedient, muss man mir empörten bis fassungslosen Reaktionen rechnen. Dies gilt auch wenn der andere Kunde gerade in der Umkleidekabine ist und der Verkäufer eigentlich gerade nur herumsteht. „Aber lassen Sie mich doch erst meinen Kunden zu Ende bedienen!“ Zack, schon wieder bist Du abgestempelt als arrogante und pushy Deutsche. Auch kein schönes Gefühl. Also, lieber brav Schlange stehen und mit den Füssen scharren.

Und dann kam ich nach Rom. Ich brauchte einen Adapter und ging in den Elektroladen. Mist, ein Mann hat vor mir den Verkäufer erreicht. Ich stelle mich daneben und halte mich an meinem Computerkabel fest, das ich mitgebracht habe. Denn die meisten Adapter sind nicht auf die seltsamen Schweizer Dreizacke eingestellt.

Der Verkäufer tauscht kurz ein paar Informationen mit dem ersten Kunden aus. Bittet ihn um einen Moment, wendet sich mir zu, löst augenblicklich mein Problem und kehrt zu Kunde Eins zurück. Halleluja! Wie angenehm!

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