Wie Chemie den Klempner erspart

Irgendetwas klemmt bei italienischen Toiletten. Sie scheinen recht oft verstopft zu sein und haben dann die unangenehme Angewohnheit bis zum Rand mit Wasser vollzulaufen und nicht mehr abzufliessen. So geschah es auch mit unserem Klo in der ersten Woche.

Mein heldenhafter Mann hat unerschrocken zum Plöppel gegriffen, der Teil der Grundausstattung unserer Wohnung ist. Ekelig!

Die Rettung war auch nur vorübergehen. Schon ein paar Tage später war die Toilette wieder verstopft. Diesmal war mein heldenhafter Mann leider nicht da. Meine mädchenhaften Plöppleversuche blieben erfolglos.
Da erinnerte ich mich, dass ich bei meinen Erkundungsgängen durch unseren Supermarkt chemische Keulen gegen verstopfen Toiletten wahrgenommen hatte. Beim nächsten Einkauf konnte ich verstellen, dass es quasi eine ganze Abteilung für Toilettenentstopfungsmittel gab. Fein, ich machte mich daran die Produktbeschreibungen entzifferen und eignete mir gleichzeitig das entsprechende Fachvokabular in Italienisch an.
Was es alles gibt…
Schliesslich entschied ich mich für ein Produkt, das mir versprach, biologisch abbaubar zu sein. Es waren mit Pulver gefüllte durchsichtige Kapseln, die ich nur einmal die Woche im Klo runterspülen müsse, um mir den teueren und nervigen Besuch eines Klempners zu ersparen. Da ich misstrauisch und verzweifelt war, nahm ich zur Sicherheit noch ein echtes Hammerprodukt mit, dass man laut Packungsbeilage nur mit Sicherheitsbrille und Handschuhen benutzen sollte.
Die biologische Kapsel setzte sich auch prompt nur im Abfluss ab und nichts geschah. Das Wasser lief weiterhin bis zum Brillenrand. Todesverachtend öffnete ich, natürlich mit Gummihandschuhen und Sonnenbrille geschützt, die chemische Keule und kippt das Zeug hinterher.
Diese Kombination aus Biomittel und Gift hat dann auch funktioniert. Leider weiss ich so nicht, wer gewonnen hat. Aber ich habe mich mal wieder erfolgreich durchgewurstelt. Olé!

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