10 Dinge woran man erkennt, dass man zu lange in Rom war oder Benvenuti in Svizzera




  1. Du erträgst den nördlich der Alpen servierten Cappuccino oder Espresso überhaupt nicht mehr.
    Ich weiss noch dieses Gefühl der Extase, als ich mir im Juli 2011 bei meinem morgendlichen Cappuccino in meiner Lieblingsbar auf der Via Merulana dachte, dass ich das jetzt ein Jahr lang machen kann. Und dann war es viel zu schnell vorbei. Zurück in der Schweiz und auf Heimatbesuch in Deutschland war ich dann ständig auf der Suche nach halbwegs geniessbarem Kaffee und bin meistens gescheitert. Unsere Überlebensstrategie ist die Bailetti Kaffemaschine und der Milchschäumer von Nespresso.

  2. Ausgrabungen oder Museen, die jünger als 2000 Jahre alt sind, langweilen Dich.
    Ja, ich gebe es zu. Ein Jahr Rom hat uns zu Kultur-Snobs gemacht. Die schiere Menge und dann noch die unglaubliche Qualität an Kunst und Kultur in Rom ist einfach nicht zu toppen. Selbst innerhalb Italiens ist das so. Bei einer mittelalterlichen Burg auf Sizilien mit einigen mittelmässigen Fresken, mussten wir schon seufzend an Rom denken.
  3. Kleinere Ungereimtheiten des Alltags entnerven Dich kein Stück.
  4. Du bist fassungslos, wie schnell, Du wieder aus der Post heraus bist.
    Für ein Einschreiben auf einer italienischen Post muss man schon 30 Minuten einplanen. Hier zieht man auch eine Nummer, aber eine Leuchtschrift sagt einem wie lange die zu erwartende Wartezeit ist. In Italien muss man für ein Einschreiben ein Formular ausfüllen und brav die Adressen von Absender und Empfänger reinschreiben. Dabei muss man noch höllisch aufpassen, dass man auch das richtige Formular für das Ausland hat und nicht das für Italien. Das ist mir einmal mit 5 Einschrieben passiert. Zweimal hintereinander die selben Adressen abzuschreiben macht keinen Spass! In der Schweiz tippt die freundliche Dame am Schalter die Adresse in den Computer und man ist ratz fatz fertig.
  5. Du erfreust Dich an der Nützlichkeit der Internetseiten der SBB.
    Wow, man kann hier einfach Orte angeben, inklusive Adressen und man kriegt eine genaue Wegbeschreibung. Wenn in Italien ein Ort zufällig über einen Omnibus, der natürlich nicht zu Trenitalia, gehört, zu erreichen ist, dann gibt einem der Fahrplan von Trenitalia einfach keinerlei Auskunft.
  6. Du kriegst fast einen Herzinfarkt bei den Preisen für Parmaschinken, Gemüse, Fleisch, Pizza, Eis oder Kino.
    Mamma mia, 8 Franken für 100 Gramm Parmaschinken. In Rom habe ich 2 Euro bezahlt und er war um 10 Klassen besser.
    Auf meinem Markt in Rom habe ich 10 Euro für meinen zum Bersten vollen Einkaufswagen bezahlt, hier zahle ich 50 Franken und das Ding ist nur halb voll. OK, nachhaltig ist das auch nicht, weil die Bauern damit nichts mehr verdienen, aber gibt es keinen Mittelweg?
    Ein Eis mit zwei gusti in Rom 2 Euro inklusive Sahne. Lausanne 6 Franken, Sahne wird noch nicht mal angeboten.
  7. Du wunderst Dich, dass tatsächlich alle 7 Minuten ein Bus kommt, der ist fast leer. (siehe meine Post zum Abenteuer öffentlichen Verkehr in Rom)
  8. Du langweilst Dich ein bisschen im Strassenverkehr.
    Ja, in Rom hatte ich oft Angst beim Weg über den Zebrastreifen. Irgendwie fehlt mir dieser Nervenkitzel jetzt. Ausserdem hat es Spass gemacht dabei arrogant und unbeteiligt zu gucken.
  9. Du merkst plötzlich, dass es eine italienische Parallelgesellschaft in Lausanne gibt.
    Sie sind überall die Italiener. Restaurants, Pizzarien klar, aber mit meiner neuen Sensibilisierung sehe ich immer mehr. Sehr glücklich bin ich über den Stand mit sizilianischem Obst und Gemüse auf dem Markt. Und eine Kinderärztin habe ich auch schon entdeckt.
  10. Dein Kind zieht bei plus 6 Grad Aussentemperatur lange Unterhosen an.

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